Freitag, 28. Juni 2019

Auferstehung des Betriebsstundenzählers

Heute war der Cockpitboden dran. Die Holzplatte ist gleichzeitig die Motorabdeckung. Der Boden besteht aus verleimten Brettern mit Teak-Furnier. Die Bretter haben sich aber teilweise voneinander gelöst, so dass Risse entstanden sind, durch die letztes Jahr Regenwasser in den Motorraum gelaufen ist. Wasser im Boot (auch wenn es nur Regenwasser ist) macht jeden Skipper nervös, deshalb wollte ich die Platte wieder dicht haben. Plan A war, damit zu einem Tischler zu fahren und die Bretter wieder verleimen zu lassen. Also schnell drei Tischleradressen in der Nähe aus dem Internet gefischt und los gings. Nummer eins existierte nicht mehr; Nummer zwei habe ich an der angegebenen Adresse nicht gefunden und telefonisch war der auch nicht erreichbar. Bei Nummer drei waren nur die Eltern da, die gar nicht so recht wussten, ob der Sohn (der tatsächlich Tischler sei) so etwas macht. Die Odyssee war vorgestern und danach war ich reif für Plan B. Aus dem Baumarkt habe ich eine Siebdruckplatte gleicher Größe besorgt und die Beschläge von der alten auf die neue Platte montiert. Zusätzlich noch die Schnittkanten mit Bootslack versiegelt und schon war der neue Cockpitboden fertig. Nicht schön, aber als Übergang wird es gehen. Vielleicht finde ich ja noch einen Tischler, der mir die alte Platte richtet.

Nach Einbau des Cockpitbodens fiel mein Blick auf den Drehzahlmesser mit dem nicht funktionierenden Betriebsstundenzähler. Damit hatte ich das Boot schon übernommen.

Rückseite Bedienplatte
Die Bedienplatte für den Motor war schnell abgeschraubt und der Drehzahlmesser ließ sich leicht ausbauen.
Ausgebauter Drehzahlmesser mit defektem Betriebsstundenzähler
Auf Youtube gibt es einige Videos zu dem Thema mit dem nicht funktionierenden LCD-Display des Betriebsstundenzählers. Offensichtlich tritt das Problem häufiger auf. Auf dem Video ist schön zu sehen, wie man den Drehzahlmesser zerlegt und wieder zusammenbaut. Eine Bezugsquelle für das (veraltete) LCD-Display konnte ich auch auftreiben. Allerdings finde ich 20 £ für ein kleines Display reichlich happig. Deshalb habe ich mich an die alte Bügel-Technik erinnert, mit der ich schon alte Telefone reanimiert habe.
Ausgebautes Display mit Kontaktfolie
Meist ist das Problem die Klebestelle zwischen Display und Kontaktfolie (roter Kreis). Dort habe ich mit einem Lötkolben (200° C) die Folie etwas erhitzt, damit der Kleber schmilzt und die Kontakte wieder aufliegen. Das funktioniert häufig, allerdings kehrt das Kontaktproblem nach einiger Zeit wieder. Besser wäre langfristig ein neues Display.
Aufdruck auf dem Display
Deshalb habe ich mir die Bezeichnung des Displays notiert - so etwas scheint aber nicht mehr lieferbar zu sein (außer durch die o.g. Bezugsadresse).
Geht doch ☺
Nach dem Wiedereinbau ging das Display wieder und ich kenne jetzt wenigstens die Betriebsstunden meines Motors. Der Betriebsstundenzähler läuft ja unabhängig vom Display weiter. Ob der Wert wirklich die tatsächlichen Betriebsstunden meines Motors wieder gibt ist nicht sicher - aber ich glaube mal dran. Ich bin gespannt, wie lange die provisorische Reparatur hält.
Und eingebaut

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