Mittwoch, 31. März 2021

Seewasserpumpe Teil 2

Als ich beim Motor-Service die Pumpe vorzeigte kam gleich ein Kommentar vom Chef: Die ist komplett verschlissen. Mein erster Gedanke war dass der wohl Geld machen will. Dann zeigte er mir aber die Rillen, die die Impeller im Laufe der Jahre ins Metall gegraben haben und der Gedanke, dass die reparierte Pumpe vielleicht nicht lange durchhält in Verbindung mit dem Aufwand beim Aus-/Einbau haben mich dann schnell umgestimmt. Für gute 400 € habe ich eine neue Pumpe (Nachbau, das Original würde das Doppelte kosten) erstanden und das Stirnrad wurde auch noch umgebaut. Für den Konus hätte ich wahrscheinlich einen Abzieher benötigt, den ich nicht habe.

Alte Pumpe mit Riefen

Neue Pumpe mit montiertem Stirnrad

Heute ging ich ausgeruht ans Werk. Das schwierigste war die Schrauben erst einmal in das Gewinde der Pumpe einzufädeln, so dass das Gewinde fasst und nicht verkantet ist. Der Rest war dann wieder ein Geduldsspiel. Teilweise konnte ich den Ringratschenschlüssel einsetzen und für die untere Schraube habe ich mir einen alten Schraubenschlüssel abgesägt, so dass ich größere Umdrehungen schaffe und nicht so oft umsetzen muss. Zusammen mit der Ausbau-Erfahrung konnte ich die Schrauberei beim Einbau auf drei Stunden verkürzen. Knie und Rücken haben sich trotzdem beschwert 😒.

Die beiden Schrauben müssen noch komplett rein

Auf dem folgenden Bild kann man die Gewindespitzen der beiden Schrauben sehen, die von hinten blind durch geschraubt werden müssen.

Fertig, das Feierabendbier ist verdient

Zum Schluss konnte ich die Motorstütze wieder montieren und den Motor absenken bzw. meine Stützen entfernen. Dann kamen noch die Schläuche wieder auf die Stutzen und ich hoffe, dass dann im Wasser alles funktioniert. Ein Trockentest ist eher lebensverkürzend für den neuen Impeller 😉.

Noch mal möchte ich diese Arbeit nicht machen. Da die alte Pumpe genau so wie der Motor lackiert ist, nehme ich an dass die noch original ist. Der Motor dürfte aus den 1990er Jahren sein und wenn die neue Pumpe genau so lange hält wie die alte, reicht mir das 😎.



Dienstag, 30. März 2021

Einbau neuer Kartenplotter

Schon zur letzten Saison lag ein neuer Kartenplotter auf Basis des Raspberry CM3-Moduls und eines 10"-Bildschirms bereit. Die Hardware hat ein Segel-Kollege aus dem Neptun-Forum entwickelt und ich habe ein Gerät erworben. Leider gab es letzten Sommer Software-Probleme mit Raspbian-Buster und dem CM3-Modul, deshalb habe ich meinen alten Plotter auf Basis des RPI 3B+ weiter genutzt. Der neue Plotter hat ein tageslichttaugliches Display und ich wollte ihn auch im Cockpit nutzen. Deshalb hatte ich einige Überlegungen angestellt und Ideen zu einer Schwenkhalterung angestellt, so dass der Plotter bei Bedarf im Niedergang positioniert werden kann und Abends auch im Salon. Vor kurzem fiel mir eine TV Wandhalterung von Schwaiger auf. Die war in der kleinsten Größe (13-29 Zoll) preisgünstig zu haben und für den Preis hätte ich die nicht selbst bauen können. Einen Versuch war es jedenfalls wert.

Befestigung direkt hinter dem Schott

Der Plotter hatte keine VESA-genormten Befestigungslöcher doch die waren schnell gebohrt.

Rückseite Plotter mit Bildschirm-Halterung

Die Halterung hat eine Adapterplatte mit V-förmigem Schwalbenschwanz, die einfach in die Halterung eingesetzt werden kann und bei Bedarf mit einer Schraube gesichert wird.

Plotter in der Halterung von oben

Das funktioniert genau so wie ich mir das vorgestellt hatte 😀.

Plotter ins Cockpit geschwenkt

Plotter in den Salon geschwenkt

Bei Bedarf kann der Plotter einfach aus der Halterung gehoben werden, durch sein Eigengewicht liegt er sicher in der Halterung. Jetzt nur noch schnell verkabeln und ausprobieren.

Plotter eingeschaltet im Salon

Plotter eingeschaltet im Cockpit
Jetzt muss nur noch die Peripherie angeschlossen werden. Ich bin schon gespannt auf den ersten Törn mit dem neuen Plotter. Bisher musste ich für einen Blick auf den Plotter immer in den Salon, da der alte Plotter nicht tageslichttauglich ist.







Donnerstag, 25. März 2021

Seewasserpumpe Teil 1

Endlich bin ich wieder in Vorpommern-Rügen und kann am Boot die lange Liste der Wartungsarbeiten in Angriff nehmen. Als erstes und wichtigstes Thema kommt die Seewasserpumpe dran. Die wurde gegen Ende letzter Saison zunehmend inkontinent. Vermutlich hat sie zu viel Sand pumpen müssen während meiner Befreiungsversuche als ich bei meiner Boddentour letzten August auf Grund lag.

Auf den Volvo-Penta-Explosionszeichnungen sah das recht entspannt aus. Vier Schrauben lösen und dann die Pumpe vom Motorgehäuse abziehen. Für überschaubares Geld gibt es schon Reparatursätze (Dichtringe, Lager), so dass die Reparatur einigermaßen zügig von statten gehen sollte. Aber meistens kommt es anders...

Seewasserpumpe ohne Deckel und Schläuche

Die ersten beiden Schrauben (linke Seite der Pumpe, hinten mit Mutter) ließen sich relativ schnell lösen und entfernen. Auf der rechten Seite waren nur Gewinde zu sehen und die Schrauben sind von hinten eingeschraubt. Dort kommt man allerdings kaum hin.

Batteriekabel und Motorlager sind im Weg

Also erst einmal das Batteriekabel abschrauben und überlegen, wie der Motor von der Stütze befreit werden kann. Von unten kommen Dachlatten drunter, so dass der Motor auf der Ölwanne liegen kann.

Motor abgestützt

Von oben dient eine Dachlatte als Träger und mit einer Schraubzwinge, die in eine Motoröse eingehängt werden kann, lässt sich der Motor jetzt zusätzlich bequem anheben.

Hebevorrichtung

Jetzt komme ich an die beiden Schrauben wenigstens etwas besser heran. Trotzdem müssen die blind gelöst werden. Ein kurzer 12er Maulschlüssel ermöglicht weniger als 60 Grad Drehung, so dass der Maulschlüssel laufend gewendet werden muss. Meinen Ratschenringschlüssel kann ich leider nicht einsetzen, da die räumlichen Verhältnisse zu schlecht sind.

Blick von der Seite

Blick von unten

Das Ziel rückt näher

Auf den Bildern sieht es recht übersichtlich aus, allerdings kann ich selbst diese Blickpositionen wg. der räumlichen Enge im Motorraum nicht einnehmen, so dass ich zur Orientierung auch nur die Bilder habe. Die Aktion mit den beiden letzten Schrauben hat ca. 4 - 5 Stunden gedauert, Knie und Rücken werden sich noch länger daran erinnern. Die Aussicht auf den Wiedereinbau wirkt nicht erhebend auf mein Gemüt.

Die Alternative wäre den Motor auszubauen und die Motorhalterung komplett vom Motorrumpf abzuschrauben, das erscheint mir aber noch aufwändiger und die techn. Möglichkeiten dazu fehlen mir auch. Morgen fahre ich dann zum Motor-Service und hole mir die Ersatzteile.