Sonntag, 31. Mai 2020

Dosierpumpe Teil 1

Da ich die Tanksanierung wegen fehlender Teile unterbrechen muss, kümmere ich mich um die Dieselheizung, die seit Bootsübernahme noch nie funktionierte. Glücklicherweise habe ich die bislang nicht vermisst, da das Ostseewetter ausreichend schön und warm war. Trotzdem: Wenn eine Standheizung eingebaut ist, soll sie auch funktionieren. Es handelt sich um eine Eberspächer D1LC, die mit Warmluft arbeitet. Nach dem Einschalten zieht die Heizung zunächst ca. 30 A aus der Batterie, da die Glühkerze aufheizt. Dann fängt die Dosierpumpe an zu klicken, bis die Heizung nach ca. 90 Sekunden abbricht und es nochmal versucht. Nach dem zweiten Versuch ist Schluß und die Heizung schaltet sich wieder ab. Laut Handbuch gibt es ein passendes Diagnosegerät, mit dem man Fehlercodes aus der Heizungssteuerung abrufen kann. Da ich ein Diagnosegerät nicht habe, versuche ich erst einmal systematisch Fehlerquellen auszuschließen. Bekommt die Heizung Kraftstoff? Ist die Glühkerze verkokt? Ist die Betriebsspannung zu niedrig?

Am einfachsten erscheint mir die Überprüfung der Kraftstoffversorgung zumal der Tank zur Zeit ausgebaut ist und kein Diesel so leicht auslaufen kann. Die Dosierpumpe ist eine Hubkolbenpumpe, die per Elektromagnet eine definierte Menge Treibstoff liefert. Die Ansteuerung erfolgt durch die Heizung, daher das Klicken der Pumpe.
Dosierpumpe
Also halte ich die ausgebaute und gereinigte Pumpe in ein Wasserglas und simuliere durch Spannungsimpulse einen Pumpvorgang. Leider kommt kein Wasser oben heraus. Auch der umgekehrte Vorgang funktioniert nicht - der Pumpenausgang sollte unter Wasser Luftblasen erzeugen. Also ist der Fehler schon gefunden. Leider lässt sich die Pumpe nicht komplett zerlegen. Unten ist ein Kraftstoffsieb zugänglich und oben ein Rückschlagventil. Beides habe ich gereinigt und die Pumpe mit Druckluft durchgeblasen. Trotzdem fördert die Pump nichts. Also muss eine neue Pumpe her. Das Original kostet richtig Geld und bei Ebay gibt es China-Nachbauten für kleines Geld, die sogar mit Kompatibilität zur D1LC werben. Also bestelle ich erst einmal eine preiswerte China-Pumpe.

Samstag, 30. Mai 2020

Tanksanierung Teil 1

Die Corona-Pause wird für den Abbau des Wartungsstaus am Boot genutzt ☺. Heute kommt der Tank an die Reihe. Seit Übernahme des Boots ärgert mich Diesel in der Bilge. Wenn das Boot ruhig auf dem Trailer steht, passiert nichts. Im Wasser bei stärkerer Krängung bzw. Seegang schwappt nach jedem Törn mal mehr oder weniger Diesel in der Bilge. Bislang hab ich den regelmäßig abgesaugt und fachgerecht entsorgt, doch damit soll jetzt Schluss sein. Den Tank hatte ich schon mehrmals von außen inspiziert, konnte aber kein Leck finden. Deshalb habe ich den restlichen Sprit abgepumpt, die Leitungen gelöst und den Tank ausgebaut. Was sich hier in einem Satz liest, war mit begleitenden Flüchen unterlegt, da diverse Schellen festsaßen, die Schläuche verhärtet waren und die räumlichen Verhältnisse ziemlich beengt sind. Aber endlich war er draußen.
ausgebauter Tank
Dann ging es an die Lecksuche. Ich hatte die oberen Nähte in Verdacht und hab auch den Innenraum abgesucht.
ab da wurde es feucht
Nur an der Silikon-Naht zur Wand war etwas Diesel zu finden. Deshalb habe ich gleich die entsprechende Stelle am Tank untersucht.
mögliche Undichtigkeit

Dort war aber kaum etwas zu sehen, jedenfalls konnte ich mir nicht vorstellen, dass dort die entsprechende Menge ausgetreten ist. Da das Problem bei Bewegung größer ist, muss das Leck vermutlich auf der Oberseite liegen. Auch dort sah alles trocken aus. Deshalb entschloss ich mich, den Tank erst einmal zu reinigen und dann mit Wasser zu prüfen. Beim Reinigen kam mir dann helle, körnige Masse entgegen.
hoffentlich nur Paraffin

Mein erster Gedanke war Dieselpest, aber ein Abgleich mit Bildern aus dem Internet führt mich zu der Vermutung, dass es Paraffinablagerungen sind. Nach mehreren Spülvorgängen mit Benzin war das Zeug entfernt und ich konnte den Tank mit Wasser abdrücken.
hier wird es feucht

Die nächste Überraschung war, dass der Tank dicht schien und erst nach Stunden auf der anderen Seite (nicht dort wo vermutet) etwas Feuchtigkeit auftrat.

Wie bekommt man das dicht? Nach einigen Recherchen im Internet nehme ich an, der Tank wurde aus Hart-Polyethylen (HDPE) gefertigt und das lässt sich bei ca. 300 °C schweißen. Deshalb habe ich einen Schweißschuh und Schweißdraht für die Heißluftpistole bestellt und Feierabend gemacht.

Freitag, 29. Mai 2020

Wieder mal ein verspäteter Saisonstart...

Dank Corona-Krise. Nachdem die Einreise nach Mecklenburg-Vorpommern wieder möglich war, führte einer meinr ersten Wege zur Werft bzw. zum Liegeplatz. Im Prinzip wäre das Kranen möglich, doch es sind diverse Einschränkungen zu beachten.
Eingangstafel vor der Werft
Dazu kommen die meist geschlossenen Sanitäranlagen und Restaurants in den Häfen. So macht Segeln auf einem kleinen Boot einfach keinen Spaß. Ich beschließe noch abzuwarten und statt dessen lieber am Boot zu arbeiten.