Mittwoch, 19. August 2020

Zurück nach Barth

Die Meiningenbrücke öffnet u.a. um 09:45 Uhr, deshalb mache ich mich bei schwachem Nordwind von Wiek am Darß um kurz nach 8:30 Uhr auf den Weg um rechtzeitig da zu sein. Eine knappe halbe Stunde vor Brückenöffnung mache ich am Dalben vor der Brücke fest und warte.

Dann öffnet die Brücke und als erstes fährt das Fahrgastschiff aus Zingst durch, gefolgt von weiteren Yachten. Anschließend sind wir dran.

Nach der Brücke werden die Segel wieder gesetzt und hart am Wind geht es Richtung NW nach Zingst. Dabei leite ich eine Wende zu spät ein und sitze schon wieder auf Grund. Aber ein kurzer Motoreinsatz bringt mich zurück ins Fahrwasser. Danach geht es mit schwachem NNW gemütlich in den Heimathafen Barth.

Track Wiek am Darß-Barth

    Length 2D: 10.255nm
    Moving time: 03:59:24
    Stopped time: 00:05:04
    Max speed: 3.53kn
    Avg speed: 2.57kn
    Started: 2020-08-19 08:18:21+02:00
    Ended: 2020-08-19 12:47:30+02:00

Dienstag, 18. August 2020

Pool Position für die Meiningenbrücke

Der Wind kommt noch aus NO, soll aber morgen schwach aus West kommen. Deshalb geht es heute wieder nach Wiek, um morgen von dort früh genug bei der Meiningenbrücke zu sein. Im Bodstedter-Bodden habe ich westlich der Tonne R37 mal wieder eine Grundberührung, komme aber ohne Badeeinlage per Motor wieder frei 👍. Danach geht es ruhig bis Wiek in den Hafen.

Der Kiosk (vertritt auch den Hafenmeister) hat Dienstags zu und der Hafenmeister kommt erst ab 19 Uhr. Die Toiletten sind aber offen und Dusche/Waschraum sind bis 19 Uhr verzichtbar. Gegenüber von meinem Liegeplatz macht ein älterer Skipper mit seinem Enkel ein Zeesboot klar. Er ruft rüber und stellt sich als Hafenmeister vor. So kann ich doch gleich den Liegeplatz zahlen und erhalte gleich zwei Schlüssel, weil Enkel und Hafenmeister zum Angeln wollen und über Nacht draußen bleiben. Den zweite Schlüssel soll ich weitergeben, falls noch jemand kommt - so wird man also hier zum Hilfs-Hafenmeister ☺.

Hafen Wiek am Darß
Trotzdem gehe ich erst mal zum Essen. Leider ist es wie überall: Entweder Dienstags geschlossen oder Schlangen vor den wenigen geöffneten Gasthäusern. Immerhin komme ich auf meiner Wanderung durch Wiek an vielen bunten Haustüren vorbei, die sich die Kapitäne vergangener Zeiten geleistet haben und für die Wiek bekannt ist.
Bunt bemalte Haustüren

Noch eine bemalte Haustür
Zurück am Boot treffe ich auf dem Steg meinen Nachbarlieger (Motorboot) von gestern (Born). Er ist mit seinem Fahrrad unterwegs und erkundet die nächsten Häfen, bevor er hinfährt. Anschließend wird das Abendessen eine Dosensuppe aus dem Notvorrat an Bord. Danach bringe ich die Mückennetze an und verziehe mich ins Bootsinnere.

Track Born-Wiek am Darß
    Length 2D: 5.601nm
    Moving time: 01:49:15
    Stopped time: 00:20:35
    Max speed: 3.91kn
    Avg speed: 3.06kn
    Started: 2020-08-18 11:53:29+02:00
    Ended: 2020-08-18 14:03:19+02:00


Montag, 17. August 2020

Zeit für den Rückweg

Heute ist Montag und ab morgen soll der Wind von Ost auf West drehen. Deshalb plane ich langsam den Rückweg und will von meinem Ankerplatz nach Neuendorf segeln. Am liebsten wäre ich noch geblieben, aber so ganz ohne Landstrom kann ich den Kühlschrank nicht betreiben und warmes Bier schmeckt mir nicht. Eine Nacht in Neuendorf sollte Getränke und verderbliche Lebensmittel wieder auf Solltemperatur bringen - so jedenfalls mein Plan. Beim Wasserwanderplatz in Neuendorf sind alle freien Boxen mit Rot markiert, also belegt. Ich lege trotzdem in einer Box an und rufe den Hafenmeister an. Der teilt mir dann eine andere "belegte" Box zu und ich verlege das Boot noch mal. Dann stellt sich heraus, dass an den Stromkästen fast ausschließlich Schuko-Steckdosen vorhanden sind (statt der üblichen CEE-Campingstecker). Leider liegt mein Adapter (Schuko auf Campingstecker) daheim in der Garage, weil ich ihn für den Wohnwagen benötigt hatte und der Hafenmeister hat auch keinen Adapter. Ohne Strom will ich aber keinen Liegeplatz bezahlen.

Also geht es weiter unter Segeln Richtung Norden nach Born. Das Fahrwasser ist eng und führt durch Sumpfland mit Schilf. Der schwache NO schläft fast ein. In Höhe Eichort kommt aus Richtung NO wieder freies Wasser und der Wind frischt deutlich auf. Bei Tonne R58 erwischt es mich dann: Das Fahrwasser knickt etwas nach Steuerbord ab und ich bekomme den Wind fast von vorn. Bevor ich den Motor starten konnte war ich schon abgetrieben und saß auf Grund. Das Boot lag quer zum Wind und der drückte das Boot immer weiter auf das Flach. Also erst mal Segel runter, dann in die Badehose und den Anker Richtung Fahrrinne getragen und dort abgelegt. Mit viel Zerren an der Ankerkette, mit Motorunterstützung und Drücken von Außen am Rumpf konnte ich den Bug in die gewünschte Richtung drehen und dann das Boot ganz langsam wieder in die Fahrrinne ziehen. Die ganze Aktion hat eine Stunde gedauert und ich war heute auch ungeplant zum Baden gekommen 😇. Später habe ich mir noch mal die Stelle auf der Seekarte angesehen und nicht schlecht gestaunt. Die roten Tonnen liegen laut Fahrwasser auf der Steuerbordseite, allerdings liegt der größere Teil der Fahrrinne rechts von der Tonne. Es wäre also günstiger gewesen, die Tonne auf Backbord zu passieren, so wie es eine vorbeikommende Ausflugsfähre auch gemacht hat. Mit einem Kartenplotter im Cockpit hätte ich das vielleicht noch rechtzeitig gesehen...

Zumindest konnte ich mich aus eigener Kraft befreien und kam dann Abends in Born an.

Wasserwanderplatz Born

Leider war es schon kurz vor 19 Uhr und im Hafenbistro gab es kein warmes Essen mehr. Also bin ich noch in den Ort gestiefelt auf der Suche nach einem passenden Restaurant. Aber Montag ist entweder Ruhetag oder vor den geöffneten Futterstellen stehen die Menschen brav an und warten auf einen der wenigen Tische (Corona sei Dank). Entnervt  hole ich mir ein Fischbrötchen bei Dat Happke.

Born hat die Sanitäranlagen in zwei Containern (je eine Toilette für Männlein und Weiblein und gleiches bei den Duschen). Zum Glück war nicht viel los und die Dusche funktioniert ohne Münzeinwurf und Zeitlimit. Endlich konnte ich entspannt meine langen Haare waschen.

Von Saal via Neuendorf nach Born

    Length 2D: 11.873nm
    Moving time: 03:23:34
    Stopped time: 00:57:50
    Max speed: 4.76kn
    Avg speed: 3.48kn
    Started: 2020-08-17 11:21:56+02:00
    Ended: 2020-08-17 17:14:30+02:00

Sonntag, 16. August 2020

Ankerwetter

Heute ist es wieder so warm und mir ist eigentlich nach Baden. Also suche ich mir auf der Karte ein ruhiges Ankerplätzchen, damit ich vom Boot aus ins Wasser kann. Gegenüber von Wustrow auf der anderen Boddenseite liegt Saal und in der Nähe sieht es auf der Karte hübsch aus und der Tiefgang passt auch. Also gibt es nur einen kurzen Schlag und es wird Anker geworfen.

Mal eine andere Perspektive
Bei 1,5 m Wassertiefe werfe ich den Anker und weil das so schweißtreibend war, muss ich gleich ins Wasser. Nachdem ich die Leiter am Heck herunter gestiegen bin, wundere ich mich, dass ich stehen kann. Offensichtlich sind es nur 1,3 m Wassertiefe hier - aber es reicht noch für die Whisky.
Badewetter
Mit dem Smartphone in der Hand kann ich bequem ums Boot laufen und Bilder machen.
Das Abendessen auf dem Spirituskocher
Es gefällt mir hier so gut, dass ich spontan entscheide über Nacht hier zu bleiben. Also schnell eine Notration (Fertigsuppe) unter der Sitzbank hervorgeholt und auf dem Spirituskocher warm gemacht.
Sonne geht bei Wustrow unter

Belohnt wird der Abend mit einem herrlichen Sonnenuntergang. Es ist absolut ruhig hier. Ab und zu ist im Boot das Rasseln der Ankerkette auf dem Grund zu hören, wenn das Boot schwojt.

Hier der Sonnenuntergang in vierfacher Geschwindigkeit. Im Original dauert es ca. 3,5 Minuten.

Törndaten:
    Length 2D: 4.511nm
    Moving time: 01:36:33
    Stopped time: 00:00:54
    Max speed: 3.86kn
    Avg speed: 2.81kn
    Started: 2020-08-16 11:03:06+02:00
    Ended: 2020-08-16 12:40:56+02:00

Samstag, 15. August 2020

Vom Bodstedter- in den Saaler-Bodden

Die Nacht in Wiek war ruhig und aufgrund der kurzen Schläge kann man sich Zeit lassen mit dem Auslaufen. Es weht ein schwacher Ostwind und das Tagesziel (Wustrow) ist nicht weit. Die Alternative wäre Ahrenshoop gewesen, aber laut Revierführer und auch von anderen Seglern wusste ich, dass der Ort überlaufen ist. Außerdem hat Wustrow den Vorteil, dass Fischland dort sehr schmal ist und die Ostsee zu Fuß erreichbar ist.

Entspanntes Schönwetter-Segeln
In Wustrow habe ich erst einmal in einer Box am Steg für Wasserwanderer angelegt und anschließend keine freie Steckdose für den Stromanschluss mehr gefunden. Als ich den Hafenmeister (Stefan) anrief, kam er gerade mit seiner alten Simson um die Ecke und ich konnte ihm gleich sagen, dass er nicht ans Telefon muss, da ich gerade anrufe. Das Problem mit den Steckdosen war ihm geläufig und er bot mir gleich einen Liegeplatz im Kommunalhafen an, den ich gern annahm. Meine Frage nach einem guten Fischbrötchen beantwortete er mit "nicht mehr in Wustrow", ich müsste schon bis Born fahren. Er ist gelernter Fischer und legt da wohl hohe Maßstäbe an. Ersatzweise schickte er mich zu einem Imbiss mit Räucherei gleich um die Ecke.
Fisch direkt aus der Räucherkammer und ein Brötchen dazu

Liegeplatz vor dem Hafenmeister-Büro
Später wurde es noch etwas voller, das Fahrgastschiff legte noch an und zwei Zeesboote.
Abendstimmung an der Ostsee
Ein ca. 20minütiger Spaziergang führte mich zur Seebrücke an der Ostsee. Auf dem Weg dorthin konnte ich mich noch mit italienischem Eis stärken und den hohen Temperaturen etwas entgegen setzen.
Blick von der Seebrücke zum Strand
Wie ich später von einem Nachbarlieger in Born erfuhr, ist der Kran im Hafen ganz neu und wurde erst vor kurzem in Betrieb genommen.
Wustrow hat einen neuen Hafenkran (5 t)

Abendstimmung im Hafen Wustrow


Törndaten:
    Length 2D: 14.204nm
    Moving time: 04:09:42
    Stopped time: 00:05:56
    Max speed: 4.65kn
    Avg speed: 3.41kn
    Started: 2020-08-15 11:28:06+02:00
    Ended: 2020-08-15 15:48:52+02:00
 

Törn Wiek - Wustrow

Freitag, 14. August 2020

Start in die Saison 2020

Endlich ist es so weit, nach der Corona-Pause und verspäteten Reparaturen und Vorbereitungen am Boot geht es heute zum ersten Törn des Jahres. Eigentlich schwebte mir Hiddensee oder gar eine Rügen-Runde vor. Die Wettervorhersage zeigte aber permanenten Ostwind an, der erst in ca. 5 Tagen auf West dreht. Genau umgekehrt hätte ich es gebraucht! Also musste ich mich nach Westen orientieren und das hieß durch die Meiningen-Brücke in den Bodstedter-Bodden und dann weiter in den Saaler-Bodden. Die nicht sehr wassersportfreundlichen Öffnungszeiten der Meiningenbrücke (07:45 Uhr, 09:45 Uhr, 17:45 Uhr, 20:00 Uhr) bedeuteten frühes Aufstehen. Ich habe 9:45 Uhr angepeilt und ca. 7:15 Uhr meinen Liegeplatz in Barth verlassen. Um diese Uhrzeit hatte ich das Fahrwasser fast für mich allein und kurz nach 9 Uhr konnte ich an den Dalben vor der Brücke festmachen und ein zweites Frühstück einlegen. 

Am Dalben vor der Meiningenbrücke
Pünktlich um 9:45 Uhr wurde der Fahrzeugverkehr auf der Brücke gestoppt und die Brücke wurde per Hydraulik langsam angehoben. Von Hinten kam wie bestellt der Ausflugsdampfer aus Zingst und rauschte als erster durch die Brücke, gefolgt vom Rest der wartenden Meute. Der Gegenverkehr kam erst danach dran. Der Tag war noch jung (der Vorteil des frühen Aufstehens 😇) und ich habe erst einmal Kurs auf Fulendorf genommen. Der Hafenführer gab den Hinweis, dass der Hafen nicht mehr in Betrieb ist und das stimmt immer noch, also weiter nach Bodstedt. Hier ist der Hafen in Betrieb und es könnten sogar noch Liegeplätze frei sein. Jetzt will ich mir aber noch Wiek am Darß ansehen und mich dann entscheiden.
Liegeplatz in Wiek am Darß
In Wiek war es schön leer und der Badeplatz gleich nebenan. Also bin ich hier geblieben und habe im Eiscafé Lange (ist aber eigentlich ein Restaurant) Matjes mit Bratkartoffeln gegessen.
Sonnenuntergang im Hafen Wiek
 Pünktlich mit dem Sonnenuntergang flogen die Vögel tief über dem Wasser und ich wusste, dass ich mit der Mücken-Prophylaxe beginnen sollte. Vor den Eingang und die Dachluke kam Gaze und ich habe mich in den Salon verzogen. Draußen am Stoff hingen die Mücken in Scharen und waren am lechzen 😅.

Törn ab Meiningenbrücke:
    Length 2D: 9.050nm
    Moving time: 03:18:08
    Stopped time: 00:09:36
    Max speed: 3.93kn
    Avg speed: 2.73kn
    Started: 2020-08-14 09:29:08+02:00
    Ended: 2020-08-14 13:16:56+02:00

Meiningenbrücke bis Wiek mit Umwegen

Mittwoch, 12. August 2020

Saisonbeginn mit Testschlag

Das Boot liegt schon seit 4 Wochen im Wasser, aber es hatten sich mal wieder dringendere Aufgaben vor das Segeln geschoben. Heute komme ich endlich dazu mal auszulaufen. Das Ziel ist die Grabow, ein Bodden in der Nähe von Barth.

Beim Boot angekommen sieht eine Bodenplatte verdächtig krumm aus.

Krumme Bodenplatte
Zunächst vermute ich einen Einbruchsversuch, es fehlt aber nichts. Später wird mir klar, dass es Trockenheit und Hitze gewesen sein muss, die dem Holz so zugesetzt hat, dass es krumm wurde. Das wird ein weiteres Winterprojekt 😎.

Bis zur Grabow gehts mit Motor und Fock durch das enge Fahrwasser. In der Grabow ist dann genügend Platz, das Groß zu setzen und zu reffen. Die ersten Manöver sind noch etwas ungelenk - erstaunlich wie viel man in der Winterpause wieder verlernt. Zurück geht es dann schon viel sicherer wieder nach Barth zum Liegeplatz.

Track Barth-Grabow-Barth
    Length 2D: 13.226nm
    Moving time: 03:32:53
    Stopped time: 00:18:16
    Max speed: 4.50kn
    Avg speed: 3.72kn
    Started: 2020-08-12 13:32:56+02:00
    Ended: 2020-08-12 17:24:05+02:00