Donnerstag, 26. Juli 2018

Zurück nach Barth unter Segeln

Blick auf Vitte
Beim Verlassen von Vitte musste ich einen Teil des gestrigen Weges zurückmotoren. Also erst einmal wieder eine gute Stunde unter Motor fahren um zwischen Rügen und der Nordspitze von Hiddensee vorbeizukommen. Bei der Fahrwassermittentonne vor Hiddensee kann ich dann Segel setzen (diesmal auch das Großsegel) und bei Nordwind am Wind das Nordkap umrunden. Hier ist kein Boddengewässer mehr und die Dünung von ca. 0,5 m lässt "Whisky" reichlich schaukeln. Vorsichtshalber lege ich Schwimmweste und Lifebelt an - ich bin ja allein auf dem Boot.
Nordkap von Hiddensee
Von Rauschefahrt zu sprechen wäre übertrieben, aber die Logge zeigt 4,5 Knoten an - für die kleine "Whisky" doch eine gute Leistung. Mehr muss im Moment auch nicht sein. Mir ist allerdings aufgefallen, dass ein Reffhaken (Lümmelbeschlag) fehlt - gut dass ich den heute nicht brauche.
Nach Umrundung des Kaps geht es westlich von Hiddensee zurück nach Barhöft. Der Wind kommt direkt von hinten und ich segel die meiste Zeit im Schmetterling. Bei der Dünung allerdings kein Vergnügen, da das Vorsegel immer einfällt. Irgendwann verzichte ich dann auf das Vorsegel und es geht etwas langsamer aber wesentlich entspannter voran.

Da ich Barhöft schon vor 15 Uhr erreiche, entscheide ich mich bis Barth durchzusegeln. Diesmal wird bei NO der gesamte Tonnenstrich bis kurz vor Barth gesegelt. Das geht schneller als mit dem Motor und die Selbstsicherheit ist mittlerweile auch da.

Auf dem Funkgerät höre ich zwischenzeitlich die kleinen Dramen. Ein Segler hat sich festgefahren im Schlick und zwei andere haben Motorprobleme. Den Vogel schießt aber einer ab, der den Unhold stellen will, der wohl sein Dingi entwendet hat. Er versucht ihn über Funk zu erreichen und bittet andere Segler ihm zu Helfen, den Bösewicht zu stellen. Er teilt auch allen Funkteilnehmern mit, dass seinen Kindern ohne Dingi jetzt der Urlaub versaut ist. Dazu blockiert er minutenlang den  Anrufkanal 16.

Kurz nach 18 Uhr erreiche ich Barhöft und bin müde und glücklich zurück. Das waren ca. 30 Seemeilen in 10 Stunden überwiegend gesegelt - genau so soll es sein.

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