Samstag, 30. Mai 2020

Tanksanierung Teil 1

Die Corona-Pause wird für den Abbau des Wartungsstaus am Boot genutzt ☺. Heute kommt der Tank an die Reihe. Seit Übernahme des Boots ärgert mich Diesel in der Bilge. Wenn das Boot ruhig auf dem Trailer steht, passiert nichts. Im Wasser bei stärkerer Krängung bzw. Seegang schwappt nach jedem Törn mal mehr oder weniger Diesel in der Bilge. Bislang hab ich den regelmäßig abgesaugt und fachgerecht entsorgt, doch damit soll jetzt Schluss sein. Den Tank hatte ich schon mehrmals von außen inspiziert, konnte aber kein Leck finden. Deshalb habe ich den restlichen Sprit abgepumpt, die Leitungen gelöst und den Tank ausgebaut. Was sich hier in einem Satz liest, war mit begleitenden Flüchen unterlegt, da diverse Schellen festsaßen, die Schläuche verhärtet waren und die räumlichen Verhältnisse ziemlich beengt sind. Aber endlich war er draußen.
ausgebauter Tank
Dann ging es an die Lecksuche. Ich hatte die oberen Nähte in Verdacht und hab auch den Innenraum abgesucht.
ab da wurde es feucht
Nur an der Silikon-Naht zur Wand war etwas Diesel zu finden. Deshalb habe ich gleich die entsprechende Stelle am Tank untersucht.
mögliche Undichtigkeit

Dort war aber kaum etwas zu sehen, jedenfalls konnte ich mir nicht vorstellen, dass dort die entsprechende Menge ausgetreten ist. Da das Problem bei Bewegung größer ist, muss das Leck vermutlich auf der Oberseite liegen. Auch dort sah alles trocken aus. Deshalb entschloss ich mich, den Tank erst einmal zu reinigen und dann mit Wasser zu prüfen. Beim Reinigen kam mir dann helle, körnige Masse entgegen.
hoffentlich nur Paraffin

Mein erster Gedanke war Dieselpest, aber ein Abgleich mit Bildern aus dem Internet führt mich zu der Vermutung, dass es Paraffinablagerungen sind. Nach mehreren Spülvorgängen mit Benzin war das Zeug entfernt und ich konnte den Tank mit Wasser abdrücken.
hier wird es feucht

Die nächste Überraschung war, dass der Tank dicht schien und erst nach Stunden auf der anderen Seite (nicht dort wo vermutet) etwas Feuchtigkeit auftrat.

Wie bekommt man das dicht? Nach einigen Recherchen im Internet nehme ich an, der Tank wurde aus Hart-Polyethylen (HDPE) gefertigt und das lässt sich bei ca. 300 °C schweißen. Deshalb habe ich einen Schweißschuh und Schweißdraht für die Heißluftpistole bestellt und Feierabend gemacht.

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