Montag, 17. August 2020

Zeit für den Rückweg

Heute ist Montag und ab morgen soll der Wind von Ost auf West drehen. Deshalb plane ich langsam den Rückweg und will von meinem Ankerplatz nach Neuendorf segeln. Am liebsten wäre ich noch geblieben, aber so ganz ohne Landstrom kann ich den Kühlschrank nicht betreiben und warmes Bier schmeckt mir nicht. Eine Nacht in Neuendorf sollte Getränke und verderbliche Lebensmittel wieder auf Solltemperatur bringen - so jedenfalls mein Plan. Beim Wasserwanderplatz in Neuendorf sind alle freien Boxen mit Rot markiert, also belegt. Ich lege trotzdem in einer Box an und rufe den Hafenmeister an. Der teilt mir dann eine andere "belegte" Box zu und ich verlege das Boot noch mal. Dann stellt sich heraus, dass an den Stromkästen fast ausschließlich Schuko-Steckdosen vorhanden sind (statt der üblichen CEE-Campingstecker). Leider liegt mein Adapter (Schuko auf Campingstecker) daheim in der Garage, weil ich ihn für den Wohnwagen benötigt hatte und der Hafenmeister hat auch keinen Adapter. Ohne Strom will ich aber keinen Liegeplatz bezahlen.

Also geht es weiter unter Segeln Richtung Norden nach Born. Das Fahrwasser ist eng und führt durch Sumpfland mit Schilf. Der schwache NO schläft fast ein. In Höhe Eichort kommt aus Richtung NO wieder freies Wasser und der Wind frischt deutlich auf. Bei Tonne R58 erwischt es mich dann: Das Fahrwasser knickt etwas nach Steuerbord ab und ich bekomme den Wind fast von vorn. Bevor ich den Motor starten konnte war ich schon abgetrieben und saß auf Grund. Das Boot lag quer zum Wind und der drückte das Boot immer weiter auf das Flach. Also erst mal Segel runter, dann in die Badehose und den Anker Richtung Fahrrinne getragen und dort abgelegt. Mit viel Zerren an der Ankerkette, mit Motorunterstützung und Drücken von Außen am Rumpf konnte ich den Bug in die gewünschte Richtung drehen und dann das Boot ganz langsam wieder in die Fahrrinne ziehen. Die ganze Aktion hat eine Stunde gedauert und ich war heute auch ungeplant zum Baden gekommen 😇. Später habe ich mir noch mal die Stelle auf der Seekarte angesehen und nicht schlecht gestaunt. Die roten Tonnen liegen laut Fahrwasser auf der Steuerbordseite, allerdings liegt der größere Teil der Fahrrinne rechts von der Tonne. Es wäre also günstiger gewesen, die Tonne auf Backbord zu passieren, so wie es eine vorbeikommende Ausflugsfähre auch gemacht hat. Mit einem Kartenplotter im Cockpit hätte ich das vielleicht noch rechtzeitig gesehen...

Zumindest konnte ich mich aus eigener Kraft befreien und kam dann Abends in Born an.

Wasserwanderplatz Born

Leider war es schon kurz vor 19 Uhr und im Hafenbistro gab es kein warmes Essen mehr. Also bin ich noch in den Ort gestiefelt auf der Suche nach einem passenden Restaurant. Aber Montag ist entweder Ruhetag oder vor den geöffneten Futterstellen stehen die Menschen brav an und warten auf einen der wenigen Tische (Corona sei Dank). Entnervt  hole ich mir ein Fischbrötchen bei Dat Happke.

Born hat die Sanitäranlagen in zwei Containern (je eine Toilette für Männlein und Weiblein und gleiches bei den Duschen). Zum Glück war nicht viel los und die Dusche funktioniert ohne Münzeinwurf und Zeitlimit. Endlich konnte ich entspannt meine langen Haare waschen.

Von Saal via Neuendorf nach Born

    Length 2D: 11.873nm
    Moving time: 03:23:34
    Stopped time: 00:57:50
    Max speed: 4.76kn
    Avg speed: 3.48kn
    Started: 2020-08-17 11:21:56+02:00
    Ended: 2020-08-17 17:14:30+02:00

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