Freitag, 26. Juli 2024

Rückweg vom Dänholm

Gestern haben Harald und ich weiter versucht, seinem Seatec-Plotter AIS-Daten zu vermitteln. Daten wurden gesendet, kamen aber nicht an. Das Plotter-Handbuch gab dazu nicht viel her, bis ich in einem alten Post im Segeln-Forum den Hinweis fand, dass der Plotter am NMEA0183-Eingang 38400 Baud verlangt. Danach ging es dann und wir konnten den Rest des Tages noch anderweitig nutzen und haben die Außenstelle des Stralsunder Meeresmuseums auf dem Dänholm (Nautineum) besucht.

Heute Morgen haben wir uns dann verabschiedet. Er wird über Swinemünde die Heimreise antreten und ich musste zeitig los, um die Brückenöffnung der Ziegelgrabenbrücke um 8:30 Uhr zu erwischen. Es war Südwind zw. 10 und 13 kn angekündigt und ich rechnete damit, zurück nach Barth langsam segeln zu können. Das Ablegen war kein Problem, im Hafen waren weder Wind noch Strom und ich tuckerte um 8 Uhr Richtung Hafenausfahrt. Gleich nach der Ausfahrt kam ich an einer Yacht (Hanse 370) vorbei auf der mehrere Personen aufgeregt winkten und riefen. Etwas Zeit hatte ich noch, also bin ich hingefahren und fragte, was los sei. Sie haben die Yacht als Eigentümer gestern übernommen, ein Motorproblem und baten um Schlepphilfe. Nach kurzem Überlegen (die Brückenöffnung will ich nicht verpassen) habe ich eine Schleppleine übergeben und angekündigt, die Yacht durch die Brücke in die Stralsunder Citymarina zu schleppen. Das Schleppen durch die Brücke war noch der leichte Teil (der Südwind half mit), dann habe ich im Hafenbecken der Citymarina die Yacht längsseits genommen. Meine Whisky wiegt knapp 2 t und die Hanse ca. 7 t. Mit mehr als dem dreifachen Gewicht an meiner Seite ließ sich der Verbund kaum steuern und der Rudergänger auf der Hanse musste mithelfen. Es gelang mir dann, die Hanse längsseits an den Kai östlich der Stege zu bugsieren. Der Lohn: Eine dankbare Hanse-Crew und eine Flasche Gin ☺.

Danach konnte ich im Strelasund Segel setzen und gemächlich mit 2,5 - 3 kn Fahrt Richtung Barhöft segeln.


 
Im Strelasund

Nach Barhöft wurde aus dem Raumwind dann Halbwind und die Geschwindigkeit stieg auf über 3 kn. Kurz vor Erreichen der Grabow kam eine dunkle Wolke und es fing an zu regnen. Gleichzeitig drehte der Wind kräftig auf (6 - 7 Bft). Ich musste ein kurzes Stück Richtung Süd, deshalb kam die Fock rein und der Motor zum Einsatz (das Groß blieb oben). Ausgerechnet jetzt muss mir zwischen den Regenböen ein Kreuzfahrtschiff entgegen kommen. Das Fahrwasser ist hier eng, rechts und links der Fahrrinne ist es nur 60 cm tief. Ich kam an einer kleinen Yacht vorbei, die auf dem Flach festsaß mit gesetztem Großsegel. Helfen konnte ich nicht, also weiter und in der Grabow habe ich dann versucht mit verkleinerter Fock und Groß zu segeln. Reffen war schlecht möglich bei dem Wind und der Welle. Eine halbe Stunde später war der Spuk vorbei, die Wolke weiter gezogen, der Regen weg und der Wind bei 3 - 4 Bft. Also kam die Fock wieder komplett zum Einsatz und es ging weiter nach Barth. Bis dort kamen noch zwei Regenwolken mit entsprechenden Begleitwinden, so dass ich dann die Segel runter genommen habe und die letzten 2 NM mit Motor gefahren bin.

Track Dänholm-Barth
   Length 2D: 24.591NM
   Moving time: 07:05:43
   Stopped time: 01:17:03
   Max speed: 4.91kn
   Avg speed: 3.43kn
   Started: 2024-07-26 07:20:35+02:00
   Ended: 2024-07-26 15:32:00+02:00

Mittwoch, 24. Juli 2024

Treffen mit Harald auf dem Dänholm

Auf unserem Dänemark-Törn hatte Jürgen von der Jan dem Harald von der Mia einen gebrauchten Raspberry-Pi 3B und einen SDR-RTL Empfänger vermacht. Dazu habe ich noch einen USB-Seriell-Konverter spendiert, der die NMEA0183 Daten ausgibt. Harald möchte damit seinem etwas betagten Seatec NAV-6 Plotter die Anzeige von AIS-Signalen beibringen. Ich hatte mich bereit erklärt, den Raspberry-Pi entsprechend einzurichten. Die Software-Zutaten sind das Raspberry Pi OS (Bookworm), die Software AIS-Catcher und der Datenbroker Signal-k. Die Software hatte ich so weit es ging vorbereitet, es stand aber noch der Test mit dem Plotter aus, deshalb mussten wir uns treffen. Harald kam von der Peene und ich von Barth, da lag der Dänholm etwa in der Mitte.

Es war böiger Westwind (4 - 6 Bft) angekündigt, das versprach Raumwind segeln bis Barhöft und dann mit halbem Wind Richtung Süden im Strelasund.


 
Durch die Grabow

Gleich nach dem Hafen in Barth konnte ich die Fock setzen und nach gut 3 h war Barhöft schon erreicht. Die Ziegelgrabenbrücke habe ich exakt zur Öffnungszeit um 15:20 Uhr erreicht und konnte dann direkt in den Hafen motoren, das Segelsetzen hat sich nach der Brücke nicht mehr gelohnt.

Harald war schon da und hatte in der Nähe zu seinem Boot schon einen Liegeplatz für mich reserviert. Das Reinfahren in die Box klappte erst beim dritten Versuch, da der Wind und kräftige Strömung zu einem starken Versatz der Whisky führten, ich musste entsprechen schnell zwischen den Dalben durch. Mit Haralds Hilfe auf dem Steg hat es dann funktioniert.

Es stellte sich schnell heraus, dass der Plotter keine AIS-Daten erhielt, es waren weitere Signal-k Plugins notwendig, die aus dem Internet nachgeladen werden können. Es war aber nicht so einfach, das Hafen-WLAN anzuzapfen und der Abend wurde lang. Wir beschlossen dann, morgen weiter zu machen. Beflügelt durch Dosenbier und irischen Whisky gelang es mir aber noch das WLAN zu aktivieren und das Plugin zu laden.

Track Barth-Dänholm

   Length 2D: 23.494NM
   Moving time: 05:13:23
   Stopped time: 00:36:11
   Max speed: 5.68kn
   Avg speed: 4.48kn
   Started: 2024-07-24 10:28:14+02:00
   Ended: 2024-07-24 15:49:57+02:00

Freitag, 19. Juli 2024

Barhöft → Barth

Heute war nach der langen gestrigen Etappe erst einmal ausschlafen angesagt. Um 10 Uhr ging es los nach Barth. Der NNW war zu schwach zum Segeln und hat uns auch nicht behindert. Die Maschinen liefen einwandfrei, so dass wir bei schönstem Sonnenwetter (Warum hatten wir nicht mehr davon?) in Barth schon um 13:30 Uhr einlaufen konnten. Zunächst war Auf- und Ausräumen der Boote angesagt. Danach gab es ein Fischbrötchen und den Anlegeschluck. So gestärkt konnten wir den Mast bei der Jan legen. Danach war erst einmal Abschied – Tanja und Jürgen schlafen noch auf der Jan, die morgen gekrant wird und ich bin heim in mein Sommerdomizil gefahren.

Der Garten benötigt Zuwendung nach 3 Wochen Törn ☺

Track Barhöft-Barth

   Length 2D: 15.121NM
   Moving time: 03:12:06
   Stopped time: 00:39:01
   Max speed: 5.81kn
   Avg speed: 4.71kn
   Started: 2024-07-19 10:05:13+02:00
   Ended: 2024-07-19 13:17:19+02:00

Donnerstag, 18. Juli 2024

Warnemünde → Barhöft

Pünktlich um 6 ging es los. Mein vorheriger Versuch mit den Duschen war leider eine Enttäuschung, 1 € in den Automaten und kein Wasser lief, da die Elektronik wohl nicht wollte. Dafür lief die Zeit ab und der Euro war weg. Auf einen weiteren Versuch hatte ich keine Lust. Der angekündigte SW wehte mit 13 – 16 kn, anfangs schwach, so dass wir die ersten 8 NM mit Motor fuhren. Dann war 35 NM segeln am Stück bei mir möglich.

Baustelle Inselhafen Prerow, der immer noch nicht fertig ist 😒

Zwischendurch meldete sich Jürgen von der Jan und sagte, er hätte wieder Motorprobleme. Wir einigten uns darauf, bis zum Fahrwasser vor Hiddensee weiter zu segeln und dann die Jan in Schlepp zu nehmen. So hat es auch funktioniert. Vor Hiddensee hat sich eine hohe Welle aufgebaut und die Schleppleine ist laut am knarzen. Ich reduziere die Geschwindigkeit, um Klampen und Schleppleine zu schonen. Im Windschatten von Bock wurde es ruhiger, in der Ankerzone vor Barhöft holen wir die Jan längsseits an die Whisky und laufen in den Hafen ein. Vorher passieren wir noch den Saugbagger Mette-Maria, die hier die Fahrwasser ausbaggert. Im Hafen werden wir von einem voreiligen Helfer fehlgeleitet, so dass ich eine Ehrenrunde drehen musste. Danach konnte ich wie geplant im Bojenbereich längsseits mit der Jan anlegen.

Danach gab es für Jürgen und mich erst mal den Anlegeschluck und Tanja hat vom Restaurant Seeblick Gnocci und Lasagne besorgt, die wir dann auf meinem Boot verzehrt haben. Anschließend hat Jürgen sich um den Motor der Jan gekümmert. Der sprang an, als wenn nichts gewesen wäre. Trotzdem ist Jürgen weiter auf Fehlersuche.

Morgen geht es die letzte Etappe zurück nach Barth. Das werden wir auch noch irgendwie schaffen. Entweder hält der Motor der Jan durch oder es gibt bei leichten umlaufenden Winden noch mal eine Schlepp-Etappe.

Track Warnemünde-Barhöft

   Length 2D: 53.490NM
   Moving time: 11:54:57
   Stopped time: 01:17:30
   Max speed: 5.46kn
   Avg speed: 4.48kn
   Started: 2024-07-18 05:17:05+02:00
   Ended: 2024-07-18 18:23:21+02:00

Mittwoch, 17. Juli 2024

Kühlungsborn → Warnemünde

Heute haben wir etwas länger geschlafen, da nur 13 NM vor uns liegen. Um 10 Uhr ging es los nach einem Frühstück mit frischen Brötchen von der Bäckerei Junge gegenüber von unserem Steg.

Vorbei an Heiligenhafen

Die Windvorhersage hat diesmal gepasst, es ging nur mit der Fock und Raumwind zügig voran mit bis zu 5 kn. Leider war die Niederschlagsvorhersage weniger treffsicher, die zweite Hälfte des Törns war garniert von Regenschauern, die halbstündlich von der Sonne unterbrochen wurden. Es erinnerte mich an Irland (It’s clearing up for showers). Nach knapp 3 h waren wir schon in Warnemünde und liefen in den Yachthafen ein. Der Hafenmeister empfing uns aus seinem erhöhten Gebäude am offenen Fenster mit einem alten Blech-Megafon und wies uns einen Steg zu.

Nebeneinander am Fingersteg

Nach dem üblichen Anlegeschluck haben Jürgen und ich erst einmal die Tanks aus den Reservekanistern gefüllt, damit für den morgigen langen Schlag nach Barhöft (47,7 NM) genügend Treibstoff vorhanden ist. Zur Sicherheit sind wir noch zu einer Tankstelle im Ort gelaufen und haben die Reservekanister wieder gefüllt. Morgen ist auch SW vorhergesagt, der aber mit um die 10 kn vermutlich zu schwach ist und im laufe des Tages abnehmen soll. Es wird wohl eine 12 h Motorfahrt werden. Zum Abschluss gab es noch in einem Fischrestaurant an der Warnow ein Abendessen. Danach sind wir früh ins Bett gegangen, da es morgen schon um 6 Uhr losgehen soll.

Track Kühlungsborn-Warnemünde

   Length 2D: 13.634NM
   Moving time: 02:54:54
   Stopped time: 00:53:34
   Max speed: 8.94kn
   Avg speed: 4.66kn
   Started: 2024-07-17 10:06:19+02:00
   Ended: 2024-07-17 13:32:16+02:00

Dienstag, 16. Juli 2024

Wismar → Kühlungsborn

Wir wurden durch morgendlichen Regen geweckt. Bis zum Ablegen um 8:30 Uhr waren die Niederschläge gerade abgeflaut, so dass das Ölzeug im Salon bleiben konnte. Bei leichtem SO hatten wir Richtung Poel Rückenwind und kamen mit Maschine gut voran.

Wismar im Kielwasser

Hinter uns im Fahrwasser kam ein Frachter näher, da wir sowieso abkürzen wollten, verließen wir SW-lich von Poel das Fahrwasser um Platz zu machen, doch der Frachter machte das gleiche und blieb auf Kollisionskurs. Wir hielten Kurs und der Überholer änderte leicht seinen Kurs und zog vorbei.

Lt. Vorhersage sollte der Wind zw. 11 und 14 Uhr auf SW drehen und wir freuten uns auf einen schönen Segeltag. Es wurde 11 und wir hatten Nordwind, um 12 und 13 Uhr immer noch. 4 NM vor Kühlungsborn konnten wir den Kurs auf Ost ändern und hofften die Höhe bei dem Nordwind laufen zu können. Leider drehte der Wind auf NNO und wir mussten unseren Segelversuch abbrechen. Da für den langen Schlag (Warnemünde → Barhöft) der Wind morgen günstig ist, machte ich den Vorschlag gleich nach Warnemünde zu segeln und Kühlungsborn auszulassen. Also legten wir den Kurs Richtung Warnemünde. Kurz darauf kamen aus SW dunkle Wolken auf. Ein Blick auf das Wetterradar bestätigte die Befürchtung: In ca. 45 Minuten gibt es kräftige Niederschläge mit Gewitterzellen. Also wurde Warnemünde verworfen und doch Kühlungsborn angelaufen. Wir schafften es noch vor dem Gewitter festzumachen und die Niederschläge beim Anlegeschluck im Salon abzuwettern. Abends gab es einen Spaziergang in den Ort und ein Abendessen in einem italienischen Restaurant. Anschließend hat Tanja uns noch in eine Eisdiele eingeladen. Danach ging es noch zu mir aufs Boot für einen Absacker. Der Abend wurde vom Wetter mit noch einem Gewitter beendet. Morgen gibt es einen gemütlichen 13 NM Schlag nach Warnemünde. Lt. Vorhersage müsste es Raumwind (SW) mit 4 – 6 Bft geben. Das verspricht segeln mit der Fock bis Warnemünde.

Track Wismar-Kühlungsborn

   Length 2D: 28.243NM
   Moving time: 07:19:12
   Stopped time: 00:24:51
   Max speed: 4.77kn
   Avg speed: 3.85kn
   Started: 2024-07-16 08:45:56+02:00
   Ended: 2024-07-16 16:05:08+02:00

Montag, 15. Juli 2024

Wismar Hafentag

Die Werft gegenüber hat gerade keinen Techniker, da der in Urlaub ist. Auf der anderen Seite des Hafenbeckens werden wir aber fündig. Auch dort wird der Techniker ab kommenden Donnerstag in Urlaub gehen. Größere Aufträge können nicht durchgeführt werden, aber er kommt kurz rüber um sich den Schaden anzusehen. Lt. seiner Diagnose ist die Berstscheibe in Ordnung, da stand lediglich Wasser auf der Membran. Er vermutet schlicht ein Problem mit der Kühlung und dadurch sei das Kühlwasser des inneren Kreises verdampft. Wir sollen den Impeller prüfen, das System wieder füllen und einen Probelauf machen. Nachdem Jürgen den Impeller ausgebaut hatte, war die Ursache klar, der hatte nur noch einen Flügel und konnte nicht genug Wasser fördern. Ich bin dann zum nächsten Baumarkt gelaufen und habe Kühlerfrostschutz und Dichtmasse für die Impellerdichtung besorgt. Nachdem der Impeller getauscht und das Kühlsystem gefüllt war, war der Testlauf ohne Befund, Danach haben wir noch entspannt eine Stadtbesichtigung in Wismar gemacht, unsere Einkäufe erledigt, Eis und Abendessen zu uns genommen.

Wismar, St. Georgen Kirche
 
Wir haben es nicht ausprobiert 😂

Sonntag, 14. Juli 2024

Grömitz → Wismar

Vor dem Ablegen um 9 Uhr war ich noch mit meinem 20 l Kanister bei der Hafentankstelle und habe den voll gemacht. 2,33 €/l ist ein stolzer Preis, aber der Weg zu einer Kfz-Tankstelle war doch zu weit und hätte viel Zeit gekostet. Später habe ich gesehen, dass der Kraftstoff absolut klar (= weiß) aussah, vermutlich ist das GTL. Gleich nach der Hafenausfahrt konnten wir die Fock setzen und über 10 NM mit der Fock bis zur Fahrwassermittentonne Wismar segeln. Mittendrin kam die Fähre nach Trelleborg und mein AIS zeigte Kollisionskurs an. Doch ca. 1 NM vorher änderte die Fähre ihren Kurs um wenige Grad und entschärfte die Situation.

Fähre Travemünde-Trelleborg

Nach dem Anluven nach 13 Uhr konnte ich weiter segeln, doch auf der Jan war der Motor dran. Kurz darauf kam per Funk die Mitteilung von Jürgen, dass er ein Motorproblem hätte. Ich holte meine Fock ein und startete ebenfalls den Motor. Anschließend nahm ich die Jan in Schlepp.

Zwischenzeitlich hatte Jürgen festgestellt, dass beim Nanni-Diesel der Jan die Berstsicherung vom Kühlsystem geplatzt ist. Die Ursache ist noch unklar, aber der Motor ist ohne Kühlung nicht verwendbar. Da im geplanten Ziel Boltenhagen kein Motor-Service verfügbar ist, habe ich entschieden, nach Wismar zu schleppen. Von vorhergehenden Aufenthalten in Wismar wusste ich, dass im Westhafen direkt bei den Yachtliegeplätzen auch eine kleine Werft mit Kran liegt. Im Hafen von Wismar haben wir die Jan dann längsseits an der Whisky vertäut und dann sind wir im Verbund in den Westhafen eingelaufen. Das Glück war uns hold und wir haben am Kopf eines Stegs seitwärts anlegen können. Leider hatte ich beim Aufstoppen den Drehimpuls durch den Verbund nicht berücksichtigt und die Whisky holte sich eine Schramme am Steg an dem ein Hobbyhandwerker außenliegende Stahlwinkel angebracht hat. Ansonsten funktionierte das Manöver einwandfrei und wir lagen im Päckchen fest. Später gab es eine Fischsemmel im alten Hafen und dann noch das Abendessen im Brauhaus Lohberg.

Jürgen wird morgen bei der kleinen Werft um Hilfe bitten. Falls sich die Ursache des Überdrucks im Kühlsystem feststellen und beheben lässt, können wir den Törn mit Verzögerung fortsetzen. Ansonsten wird die Jan hier ausgekrant und Jürgen fährt mit dem Zug nach Barth um Auto und Trailer zu holen. Ich werde dann allein weiter segeln.

Track Grömitz-Wismar

   Length 2D: 25.166NM
   Moving time: 07:16:20
   Stopped time: 00:20:40
   Max speed: 5.39kn
   Avg speed: 3.46kn
   Started: 2024-07-14 09:11:29+02:00
   Ended: 2024-07-14 16:27:49+02:00


Samstag, 13. Juli 2024

Orth → Grömitz

Pünktlich um 10 Uhr war Leinen los in Orth. Gleich nach dem Hafen kam die Fock raus und bis Großenbrode konnten wir segeln.

Fehmarnsundbrücke voraus

Danach konnten wir die Höhe nicht mehr halten und der Diesel musste einspringen. Kreuzen wäre eine Option gewesen, doch mit unseren kleinen Booten ist der Winkel zum Wind zu ungünstig bei der ca. ½ m Welle. Größere Boote kreuzten gegenan und waren genau so schnell wie wir mit Motor. Mein Motor glänzte heute wieder mit Drehzahlschwankungen und vor dem Kap Dameshöved war es mit Wellen und Leistungseinbrüchen besonders nervig. Danach habe ich mit der Ballpumpe noch mal für Dieselnachschub gesorgt und von da ab lief der Diesel bis Grömitz ohne Mucken durch. Im Hafen hatte ich zwei Liegeplätze nebeneinander gefunden, doch zwischenzeitlich hatten Tanja und Jürgen an anderer Stelle fest gemacht da ihr Diesel drohte auszugehen, so dass wir an verschiedenen Stegen liegen. Danach ging es mit der Sackkarre auf Einkaufstour und nach dem Stauen zu einem Restaurant im Hafen. Für das morgige Ziel Boltenhagen könnten wir Diesel gebraucht, doch das Tanken wurde auf morgen verschoben. Es besteht Hoffnung auf einen langen Segelschlag mit ca. 120° bei einem angekündigten Windwinkel von 225° bei 13 – 16 kn Wind.

Track Orth-Grömitz

   Length 2D: 24.228NM
   Moving time: 06:54:55
   Stopped time: 00:56:18
   Max speed: 4.48kn
   Avg speed: 3.50kn
   Started: 2024-07-13 10:16:47+02:00
   Ended: 2024-07-13 17:28:49+02:00

Freitag, 12. Juli 2024

Langø → Orth

Das früh Aufstehen fällt zunehmend schwerer, trotzdem ging es pünktlich um 7 Uhr bei fast Windstille in Langø los. Mit Motor und gut 4 kn bei Marschfahrt ging es zunächst flott voran. Entweder hat Wind oder Strom mitgeholfen. Nachdem die Albuen auf Lolland umrundet waren, stand ein 22 NM Wegpunkt bis Flügger Sand bei Fehmarn an.

Kap bei Albuen
 
Wenig los im Fehmarnbelt-Fahrwasser

Der Motor schnurrte als ob nie etwas gewesen wäre. Im Hauptfahrwasser der Ostsee war wenig los, wir mussten niemandem ausweichen. Kurz vor Fehmarn kam der angesagte Ostwind auf, wir hatten aber keine Lust mehr das letzte Stück zu Segeln. Also ging es per Maschine weiter. Nach dem Kurswechsel Richtung Fehmarnsundbrücke und nach ca. 7 h Dauerbetrieb fing mein Motor wieder mit Drehzahleinbrüchen an. Jetzt bleibt eigentlich nur noch die Kraftstoffpumpe oder die Einspritzpumpe als Fehlerursache übrig. Beide werde ich im Heimathafen überprüfen. Den Rest des Törns werde ich mich mit dem Problem abfinden müssen. Der Hafen in Orth ist ziemlich voll und sehr lang mit weiten Wegen an den ersten Liegeplätzen. Wir sind mit unseren Booten bis hinten durch gefahren und haben noch kleine Liegeplätze in der Nähe des Waschhauses ergattern können. Morgen geht es mit SW 4 Bft und Böen bis 6 Bft weiter nach Grömitz. Zunächst Raumwind, dann halber Wind und das letzte Stück vermutlich gegenan mit Maschine.

Track Langø-Orth

   Length 2D: 31.759NM
   Moving time: 08:18:14
   Stopped time: 00:51:00
   Max speed: 5.91kn
   Avg speed: 3.82kn
   Started: 2024-07-12 07:03:46+02:00
   Ended: 2024-07-12 15:43:09+02:00

 

Donnerstag, 11. Juli 2024

Kragenæs → Langø

Bei der gestrigen Filterschau gab es keinen Befund, d.h. alles sauber und kein Schmodder im Diesel. Also ging es um 9 Uhr los nach Langø. Zunächst Richtung Westen und dann um Lolland herum Richtung Süd und zum Schluss in die Nakskov-Bucht mit OSO. Leider drehte der Wind im laufe des Tages ebenso von W auf S, so dass wir während der ganzen Etappe den Wind immer von vorn hatten und die ganze Zeit der Motor lief. Die ersten zwei Stunden schnurrte mein Diesel ohne Probleme, dann traten wieder Drehzahleinbrüche auf. Durch Pumpen an der Ballpumpe konnte das jeweils schnell behoben werden. Die Ballpumpe ging leicht und es war kein großer Widerstand zu spüren. Also müssen beide Filter und der Rücklauf frei sein. Dann bleibt als mögliche Ursache nur die Einspritzanlage selbst oder Fremdluft durch lockere Schläuche. Deshalb habe ich heute in Langø noch einmal sämtlich Schlauchschellen der Kraftstoffleitung nachgezogen.

Liegeplätze nebeneinander

In Langø ist es beschaulich, aber des Wetter ist schön und im Hafen gibt es ein kleines Restaurant bei dem wir mit dem Hund draußen sitzen konnten.

Blick vom Hafen in die Nakskov-Bucht

Die Sanitäranlagen mit Einzelwaschräumen mit Duschen sind 1a, so dass noch eine vertiefte Grundreinigung stattfand. Morgen geht es bei wenig Wind wieder nach Deutschland. Bis Orth auf Fehmarn sind es ca. 32 NM, zumindest am Vormittag wird der Motor ran müssen, da der Ostwind zu schwach ist und dann am Nachmittag und Abend ordentlich zunehmen wird. Wir wollen möglichst bis 17 Uhr wieder im Hafen sein, deshalb geht es morgen um 7 Uhr los.

Schöne Abendstimmung, wir saßen im der Plicht

Track Kragenæs-Langø

   Length 2D: 23.132NM
   Moving time: 05:44:44
   Stopped time: 00:22:16
   Max speed: 4.94kn
   Avg speed: 4.02kn
   Started: 2024-07-11 09:08:11+02:00
   Ended: 2024-07-11 15:15:11+02:00


Mittwoch, 10. Juli 2024

Femø → Kragenæs

Heute war das Ablegen für 8 Uhr geplant, da der Wind bis gegen Mittag von SO über S auf SW drehen sollte. Für die 7 NM sollte der SO bis Mittag reichen, dachten wir. Beim Aufstehen um 6 Uhr kam der Wind schon aus S und bis 8 Uhr dann aus SW. Also mit Motor genau gegenan, es waren aber nur 9 – 11 kn Wind. Leider zeigte mein Motor die gleichen Symptome wie gestern, ab und an geht die Drehzahl in den Keller und erholt sich dann wieder. Sicherheit vermittelt das nicht. Im Kragenæs gibt es auch keinen Motorservice, der müsste aus Nakskov kommen. Da liegt unser nächster Hafen (Langø) näher. Ich werde noch einmal die Filter überprüfen und dann wage ich die 22,6 NM Etappe nach Langø.

 

Wolkenbruch kurz nach dem Festmachen

Ansonsten haben wir nach der Ankunft die Lollander Alpen bestiegen und die Dodekalitten besichtigt.

Dodekalitten
 

Dort waren wir 😉

Heute können wir wahrscheinlich mal essen gehen statt selbst zu kochen. Hunde sind in dänischen Restaurants verboten und wenn das Wetter mitspielt, können wir beim Imbiss im Dorf draußen sitzen.

Track Femø-Kragenæs

   Length 2D: 7.163NM
   Moving time: 01:47:53
   Stopped time: 04:55:32
   Max speed: 4.69kn
   Avg speed: 3.97kn
   Started: 2024-07-10 08:14:56+02:00
   Ended: 2024-07-10 14:58:21+02:00

Dienstag, 9. Juli 2024

Sakskøbing → Femø

Der Anruf, dass die bestellten Filter da sind, kam erfreulicherweise schon um 8 Uhr. Deshalb konnten wir schon um 11 Uhr Richtung Femø aufbrechen. Zunächst wollte ich im Fjord segeln, da der O-Wind aus einer günstigen Richtung kam. Mehr als 1,5 – 2 kn Geschwindigkeit war aber nicht drin und je nach Abdeckung durch Wald auch noch weniger. Deshalb kam der Motor bis zum offenen Wasser zum Einsatz. Ab dort konnte ich mit 4 – 5 kn gut segeln. Der Wind nahm aber stetig zu und wurde gegen Nachmittag zunehmend böig. Nach dem dritten Sonnenschuss und vor einigen Engstellen kam das Groß dann runter. Auch nur mit der Fock waren gute 4 kn möglich. Südlich von Fejø konnte ich die notwendige Höhe nicht mehr laufen und statt Fock musste der Diesel wieder ran.


Der Motor hatte zunehmend Drehzahlschwankungen, offensichtlich setzt der Dreck im Tank zwischenzeitig die Filter oder Leitungen zu. Glücklicherweise kam es nicht zum Totalausfall des Motors und ich konnte aus eigener Kraft Femø anlaufen. Im Hafen war es schon recht voll, aber für unsere Bootsgröße waren sogar noch zwei Boxen nebeneinander frei. Beim Anlegen gab es Hilfe von Land, die ich bei den Windverhältnissen auch gerne angenommen habe.

Blick vom Hafen Femø nach Westen

 

Suchbild, die Whisky ist durch den Rettungsring am Heck zu erkennen

Später habe ich dann die gestern gereinigte Kraftstoffpumpe gegen die neue ausgetauscht. Hoffentlich lassen dann die Drehzahlschwankungen nach. Die ausgebaute Pumpe war jedenfalls durchgängig und nicht verstopft. Es bleibt ein ungutes Gefühl, aber eine Tankreinigung wird auf der Insel kaum möglich sein – außerdem ist mein Tank auch noch zu voll.

Track Sakskøbing-Femø

   Length 2D: 17.601NM
   Moving time: 03:36:27
   Stopped time: 00:46:41
   Max speed: 13.45kn
   Avg speed: 4.86kn
   Started: 2024-07-09 10:56:27+02:00
   Ended: 2024-07-09 15:19:32+02:00

 

Montag, 8. Juli 2024

Sakskøbing Hafentag

In der Scania-Werkstatt finden wir einen wirklich hilfsbereiten Mitarbeiter. Er kann meinen Vorfilter kurzfristig besorgen, da er bei einem Lieferanten vorrätig ist. Nach gut 1,5 h kann ich die Vorfilter (ich hatte 2 bestellt) abholen. Den eigentlichen Dieselfilter und auch den Nanni-Filter der Jan kann er nicht direkt besorgen, da Scania dafür keine Lieferanten hat. Er bestellt aber bei einer Fremdfirma im Internet die Filter auf die Adresse der Scania-Vertretung. Die Bezahlung erfolgt dann teils in bar und teils über meine Kreditkarte. Morgen können wir die Filter abholen.

Zurück zum Boot baue ich den Vorfilter schon mal ein und will den Wasserabscheider mit der Dieselpumpe (Ballpumpe vor dem Vorfilter) wieder füllen. Das geht immer noch nicht und die Pumpe bleibt komprimiert. Das ist ungewöhnlich, weshalb ich die Pumpe ausbaue und überprüfe. Die Pumpe scheint verstopft zu sein. Ich versuche, die Pumpe mit Wasser zu spülen, was zunächst nicht klappt aber plötzlich kommt die Verschmutzung heraus und die Pumpe lässt sich wieder komprimieren. Nach einigen Spülvorgängen mit Wasser funktioniert die Pumpe wieder. Trotzdem gehe ich mit der Pumpe noch einmal zur Scania-Werkstatt und frage nach Ersatz. Der Mitarbeiter kann die Pumpe nicht besorgen, fährt mich aber zu einem 2 km entfernten Landmaschinen-Handel, der aber auch nicht helfen kann. Dann bekomme ich noch den Tipp, dass es in Nykøbing den Biltema-Baumarkt gäbe, der einfach alles hätte. Also setze ich ich mich in Sakskøbing in den Zug und fahre nach Nykøbing um vom Bahnhof ca. 2,5 km zu Biltema zu laufen.

Fußmarsch über die König Frederik IX Brücke in Nykøbing

Dort bekomme ich tatsächlich eine Kraftstoffpumpe mit 8 mm Anschlüssen. Fahrtkosten 2 x 40 DKK, die Pumpe hat 49,99 DKK gekostet.

Die neue Ballpumpe

Jetzt haben wir Ersatzfilter und eine Ersatzpumpe. Ich baue die alte, gereinigte Pumpe wieder ein und entlüfte das Kraftstoffsystem. Der Motor springt einwandfrei an und ich gönne mir ein Bier auf den Erfolg.

Mit repariertem Motor lässt sich der Abend genießen ☺

Später kocht Tanja noch Spaghetti und wir lassen den Abend mit Bier und Williams-Birne ausklingen.

Sonntag, 7. Juli 2024

Sakskøbing Hafentag

Ausgeschlafen und gefrühstückt geht es an die Fehleranalyse. Ich will die Verstopfung im Kraftstoffsystem finden und auch Jürgen lässt der Motorausfall auf der Jan keine Ruhe. Nach Demontage des Wasserabscheiders mit Vorfilter finde ich die Dieselpest im Vorfilter. Den hatte ich zuvor in Klintholm nicht demontiert, da der ja wieder Diesel durch lies.

 

Vorfilter mit Bioschlamm (Dieselpest)

Jürgen findet auf der Jan im Wasserabscheider trüben Kraftstoff, der auch auf beginnende Dieselpest hinweist. In ca. einem Kilometer Entfernung gibt es eine LKW-Werkstatt. Dort hoffen wir morgen die benötigten Kraftstofffilter zu bekommen, da heute Sonntag ist.

Es bleibt noch genügend Zeit für Sightseeing und andere Genüsse.

Apfelkuchen und Cappucino, nicht billig aber das Geld wert 😎

Wasserturm von Sakskøbing

Lebenswerte Idylle

Samstag, 6. Juli 2024

Vordingborg → Sakskøbing

Nach vier Tagen ließ der Wind etwas nach und drehte auf Süd. Lt. Vorhersage wird es auch nicht regnen. Kommende Nacht sind aber Böen bis 31 kn angekündigt. Deshalb habe ich davon abgesehen, das ursprüngliche Ziel (Marina auf der Westseite von Femø) anzusteuern, statt dessen lieber Sakskøbing, was in einem Fjord ziemlich geschützt liegt. Um kurz nach 9 Uhr hieß es Leinen los. Kurz nach dem Hafen und Umrundung einer Flachstelle konnten wir die Fock setzen und mit halbem Wind (leicht vorlich) unter der Stormstrømsbrücke hindurchsegeln.

Storstrømbrücke voraus

 

Die Jan unter der Storstrømbrücke auchteraus

Gleich daneben segelten wir an den Pfeilern der im Bau befindlichen neuen Storstrømbrücke vorbei, bei reichlich Schlepperverkehr aufgrund der Bauarbeiten.

Neue Storstrømbrücke im Bau

Bis zum Kogrund konnte ich segeln, dann war ein Kurswechsel WSW notwendig um durch die Flachs durchzukommen, deshalb ging es per Maschine weiter. Beim Ledas-Grund fiel meine Maschine wieder aus und ließ sich nicht mehr starten. Daraufhin habe ich eine Schleppleine an die Jan übergeben und Tanja und Jürgen haben mich durch die Flachs geschleppt. Danach konnte ich wieder ein Stück segeln bis zum Vigsø Flach. Danach musste ich wieder an den Haken. Zwischendurch fiel auf der Jan auch der Motor aus. Wir lösten die Schleppverbindung und ich habe mit kreuzen etwas Höhe gewonnen. Zwischenzeitlich hatte Jürgen den Motor auf der Jan wieder flott und es ging im Schleppverbund per Zickzack-Kurs durch einige betonnte Flachstellen bis ins Hauptfahrwasser nach Sakskøbing. Wir ließen die Leinenverbindung und sobald der Kurs es zuließ, habe ich mit meiner Fock unterstützt. Gegenan liefen wir 1,6 kn und mit Fock dann 3,7 kn. Im Fjord wurde es dann sehr ruhig und fast windstill. Der alte Handelshafen hat neben Yachtliegeplätzen am Dalben auch noch eine recht lange Kaimauer an der ich hoffte, festmachen zu können. Im Hafen haben sich die Annahmen auch bestätigt. Aber genau zu dem Zeitpunkt gegen 19:15 Uhr kam eine dunkle Regenwolke mit reichlich Böen. Die Jan hatte Probleme, mich zu halten. Mit Hilfe einiger Urlauber aus den benachbarten Hausbooten konnten wir aber trotz der Böen festmachen. Kurz danach fing es an, wie aus Kübeln zu schütten, aber wir waren fest und konnten das im Boot abwarten. Einen Hafenmeister gibt es nicht, der Liegeplatz muss über eine App gebucht werden, was wir zunächst vertagen (dort wo wir liegen gibt es keine Liegeplatznummern), da evtl. morgen doch jemand im Hafenbüro ist. Wir holen uns noch eine Pizza und essen bei mir an Bord. Tanja macht sich Gedanken, da wir den Code für die Toiletten nicht kennen. Für heute muss es aber ohne gehen.

Track Vordingborg-Sakskøbing

   Length 2D: 29.332NM
   Moving time: 09:33:48
   Stopped time: 00:55:58
   Max speed: 4.90kn
   Avg speed: 3.06kn
   Started: 2024-07-06 08:53:07+02:00
   Ended: 2024-07-06 19:17:24+02:00

Freitag, 5. Juli 2024

Hafentage wg. Schlechtwetter

Die Wettervorhersage und auch das Wetter lassen zu wünschen übrig. Beim Wind passt uns die Richtung und Stärke nicht und dazu gibt zwischendurch immer unangekündigt Regenschauer. Heute Morgen bin ich bei strahlendem Sonnenschein ohne Regenjacke zum Einkaufen gegangen und hatte das Duschtuch an der Reling zum Trocknen aufgehängt. Prompt kam ein Schauer, das Duschtuch und ich waren nass. Das macht im Moment keine Freude.

Gänseturm in Vordingborg

Blick vom Schloss auf den Hafen

Heute verlässt uns die Mia mit Harald und seinem Bruder Jürgen an Bord, da Jürgen einen Termin daheim hat und rechtzeitig wieder in Greifswald zum Bahnhof muss. Das Wetterfenster für die Überfahrt morgen ist günstig, so dass die Mia den Hafen Hårbølle ansteuert, da dies ein günstiger Ausgangspunkt ist. Unsere Flottille besteht somit nur noch aus zwei Booten.

Dienstag, 2. Juli 2024

Klintholm → Vordingborg

Heute war Start um 9 Uhr. Die Nacht war trotz Wind halbwegs ruhig. Ich bin gespannt ob der Motor durchhält oder wieder ein Abschleppmanöver notwendig ist. Die Hoffnung, die erste Etappe (8 NM) Richtung SW segeln zu können, hat sich zerschlagen. Der Wind kam direkt aus West und mit 20° gegen den Wind geht beim besten Willen mit unseren Booten nicht. Also war wieder eine komplette Motoretappe notwendig. Es war unbeständig und böig (4-5 Bft.). Da am Zielhafen Stubbekøbing angeblich nur lange Boxen mit 20 m Länge zur Verfügung stehen, haben Tanja und Jürgen mit ihren Festmachern ein Problem. Deshalb entscheiden wir uns für Vordingborg, denn auch dort gibt es eine Werft.

Farø-Brücke voraus

Gegen 15:30 begleitet von Regenschauern und Windböen erreichen wir den Hafen und finden auch 3 nahe beieinander liegende Boxen an einem Steg.

Nach einer kurzen Einkaufstour im Ort ist für einen Grillabend alles beisammen. Am Hafen gibt es Grillstellen und Bänke, so dass es an nichts mangelt.

Paprika auf Grillkäse für mich Vegetarier ☺

Nur das Wetter könnte im Juli etwas freundlicher sein. Wir haben ca. 16 °C und viel Wind. Es ist trotzdem ein schöner Abend, der aufgrund der Temperaturen im Boot von Harald und Jürgen fortgesetzt wird mit Irischem Whisky, Grappa und Bier. Eine Entscheidung ob wir hier bleiben oder morgen weiterfahren konnten wir trotzdem nicht fällen. Zunächst versuche ich morgen im Ort einen Ölfilterschlüssel zu bekommen und Ersatzfilter bei der Werft. Dann werde ich vermutlich noch den Tank im Boot inspizieren. Der Motor lief zwar die ganze Etappe einwandfrei, trotzdem fährt immer das Gefühl mit, dass etwas nicht in Ordnung ist und die Probleme jederzeit wieder auftreten können.

Track Klintholm-Vordingborg

   Length 2D: 25.611NM
   Moving time: 06:52:19
   Stopped time: 00:30:41
   Max speed: 8.05kn
   Avg speed: 3.72kn
   Started: 2024-07-02 09:07:38+02:00
   Ended: 2024-07-02 15:59:57+02:00

Montag, 1. Juli 2024

Barhöft → Klintholm

Heute ist ein langer Schlag geplant, deshalb war um 5 Uhr aufstehen abgesprochen. Pünktlich um 7 wurden die Leinen gelöst und es ging per Maschine zwischen Bock und Hiddensee in die Ostsee.

Morgenstimmung vor Barhöft

Leider war hatte der Westwind (3 Bft) einen zu nördlichen Einschlag und lies auch nach, so dass wir die Stecke (ca. 40 NM) komplett unter Motor bewältigen mussten. Wir kamen mit um die 4 kn gut voran.

Kreidefelsen von Mön
 

Ca. 6 NM vor dem Ziel hat uns dann noch eine Regenwolke erwischt, es brach dann die Drehzahl meines Diesels ein und der Motor starb kurz darauf komplett ab. Ich vermute das Problem in der Kraftstoffversorgung (Filter verstopft, Dieselpest). Also kam zunächst mal die Fock raus um etwas Vortrieb zu haben. Da 2,2 kn bei dem schwachen Wind zu lange gedauert hätte, nahm Harald mich mit seiner Mia in Schlepp. Kurz vor dem Hafen haben wir dann die Boote längsseits vertäut und wir haben in Klintholm dann längsseits im Päckchen angelegt.

Ein freundlicher Nachbarlieger konnte mit einem Ölfilter-Schlüssel aushelfen, so dass ich den Kraftstofffilter entfernen konnte. Weder Vorfilter (Schauglas vom Wasserabscheider) noch der eigentliche Kraftstofffilter wiesen Anzeichen von Verstopfung auf. Nachdem ich alles wieder zusammengeschraubt und das Kraftstoffsystem entlüftet hatte, lief der Motor (auch unter Last) als ob nichts gewesen wäre. Das Problem scheint behoben, aber die Ursache bleibt unbekannt. Mit einem komischen Gefühl werden wir morgen Richtung Stubbekøbing aufbrechen. Hoffentlich hält der Motor durch. Falls das Problem im Tank liegt, könnte der Wellengang die Verstopfung wieder hervorrufen. Am Zielhafen gibt es jedenfalls eine Werft, so dass dann dort Fachleute hoffentlich eine Lösung finden.

Liegegebühr: 160 DKK.

Track Barhöft-Klintholm

   Length 2D: 39.649NM
   Moving time: 09:50:27
   Stopped time: 00:24:11
   Max speed: 5.02kn
   Avg speed: 4.02kn
   Started: 2024-07-01 06:49:57+02:00
   Ended: 2024-07-01 16:56:44+02:00