Freitag, 26. Juli 2024

Rückweg vom Dänholm

Gestern haben Harald und ich weiter versucht, seinem Seatec-Plotter AIS-Daten zu vermitteln. Daten wurden gesendet, kamen aber nicht an. Das Plotter-Handbuch gab dazu nicht viel her, bis ich in einem alten Post im Segeln-Forum den Hinweis fand, dass der Plotter am NMEA0183-Eingang 38400 Baud verlangt. Danach ging es dann und wir konnten den Rest des Tages noch anderweitig nutzen und haben die Außenstelle des Stralsunder Meeresmuseums auf dem Dänholm (Nautineum) besucht.

Heute Morgen haben wir uns dann verabschiedet. Er wird über Swinemünde die Heimreise antreten und ich musste zeitig los, um die Brückenöffnung der Ziegelgrabenbrücke um 8:30 Uhr zu erwischen. Es war Südwind zw. 10 und 13 kn angekündigt und ich rechnete damit, zurück nach Barth langsam segeln zu können. Das Ablegen war kein Problem, im Hafen waren weder Wind noch Strom und ich tuckerte um 8 Uhr Richtung Hafenausfahrt. Gleich nach der Ausfahrt kam ich an einer Yacht (Hanse 370) vorbei auf der mehrere Personen aufgeregt winkten und riefen. Etwas Zeit hatte ich noch, also bin ich hingefahren und fragte, was los sei. Sie haben die Yacht als Eigentümer gestern übernommen, ein Motorproblem und baten um Schlepphilfe. Nach kurzem Überlegen (die Brückenöffnung will ich nicht verpassen) habe ich eine Schleppleine übergeben und angekündigt, die Yacht durch die Brücke in die Stralsunder Citymarina zu schleppen. Das Schleppen durch die Brücke war noch der leichte Teil (der Südwind half mit), dann habe ich im Hafenbecken der Citymarina die Yacht längsseits genommen. Meine Whisky wiegt knapp 2 t und die Hanse ca. 7 t. Mit mehr als dem dreifachen Gewicht an meiner Seite ließ sich der Verbund kaum steuern und der Rudergänger auf der Hanse musste mithelfen. Es gelang mir dann, die Hanse längsseits an den Kai östlich der Stege zu bugsieren. Der Lohn: Eine dankbare Hanse-Crew und eine Flasche Gin ☺.

Danach konnte ich im Strelasund Segel setzen und gemächlich mit 2,5 - 3 kn Fahrt Richtung Barhöft segeln.


 
Im Strelasund

Nach Barhöft wurde aus dem Raumwind dann Halbwind und die Geschwindigkeit stieg auf über 3 kn. Kurz vor Erreichen der Grabow kam eine dunkle Wolke und es fing an zu regnen. Gleichzeitig drehte der Wind kräftig auf (6 - 7 Bft). Ich musste ein kurzes Stück Richtung Süd, deshalb kam die Fock rein und der Motor zum Einsatz (das Groß blieb oben). Ausgerechnet jetzt muss mir zwischen den Regenböen ein Kreuzfahrtschiff entgegen kommen. Das Fahrwasser ist hier eng, rechts und links der Fahrrinne ist es nur 60 cm tief. Ich kam an einer kleinen Yacht vorbei, die auf dem Flach festsaß mit gesetztem Großsegel. Helfen konnte ich nicht, also weiter und in der Grabow habe ich dann versucht mit verkleinerter Fock und Groß zu segeln. Reffen war schlecht möglich bei dem Wind und der Welle. Eine halbe Stunde später war der Spuk vorbei, die Wolke weiter gezogen, der Regen weg und der Wind bei 3 - 4 Bft. Also kam die Fock wieder komplett zum Einsatz und es ging weiter nach Barth. Bis dort kamen noch zwei Regenwolken mit entsprechenden Begleitwinden, so dass ich dann die Segel runter genommen habe und die letzten 2 NM mit Motor gefahren bin.

Track Dänholm-Barth
   Length 2D: 24.591NM
   Moving time: 07:05:43
   Stopped time: 01:17:03
   Max speed: 4.91kn
   Avg speed: 3.43kn
   Started: 2024-07-26 07:20:35+02:00
   Ended: 2024-07-26 15:32:00+02:00

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