Montag, 14. September 2020

Kleine Flottille mit 3 Yachten

Start in Barth. Verabredet war 10 Uhr. Wir wollen mit drei Yachten (Jan, Chance und Whisky) entweder die Runde um Hiddensee drehen oder bei entsprechendem Wetter auch die große Runde um Rügen. Ich bin kurz nach 9 Uhr am Boot und bereite alles vor. Um 10 bin ich startklar und habe schon vordere Lee-Leine los und der Motor läuft. Da fragt Jürgen von der Chance ob ich ihm noch helfen kann, das Vorsegel richtig zu befestigen. Also rüber zur Chance und erst einmal das Vorsegel am unteren Liek richtig befestigen. Dabei fällt mir auf, dass die Fock-Schoten fehlen. Große Sucherei in der Backskiste bis auffällt, dass die Fock-Schoten schon eingeschoren sind und im Verhau auf dem Deck liegen. Die Schoten werden noch am Segelhals befestigt und ich kann zurück auf mein Boot. Ich lege dann schon mal ab und lasse mich im Hafenbecken treiben bzw. ziehe langsame Kreise. Jürgen räumt derweil noch in seinem Boot herum. Von der Jan (Skipper heißt auch Jürgen) ist auch noch nichts zu sehen – wie ich später erfahre, halten ihn Motorprobleme auf. Die Jan taucht aber kurz danach auf und wir drehen gemeinsam Runden bis die Chance endlich ablegt. Mittlerweile ist es nach 10:30 Uhr.

Gemeinsam verlassen wir den Hafen und setzen erst einmal Segel. Es herrscht schwacher Ostwind, der uns eigentlich zum Tagesziel (Barhöft) bringen könnte. Nach 10 Minuten ist aber klar, dass der Wind zu schwach ist und die Maschinen für Vortrieb sorgen müssen. Ca. eine Meile nach Barth meldet die Chance sich mit Motorproblemen ab und dreht wieder ab nach Barth, der Auspuff rußt bei höheren Drehzahlen stark. Somit besteht unsere Flottille nur noch aus zwei Booten.

Jan - Neptun 22

In der Grabow versuche ich noch meinen Kompass zu kalibrieren, da der Plotter das Schiff immer in der gleichen Richtung anzeigt. Das misslingt allerdings. Wir bergen in der Grabow auch noch das Großsegel und fahren weiter unter Motor bis nach Barhöft. Kurz vor dem Ziel bei der Insel Bock frischt der Wind noch mal auf und die Fock kann etwas Unterstützung gegen den Strom leisten, der uns mit 0,5 – 1 kn entgegen kommt.
Plötzlich fällt mir auf, dass der Tiefenmesser nichts mehr anzeigt und der Pinnenpilot nicht mehr arbeitet. Also schaue ich im Salon auf die Sicherungstafel und stelle entsetzt fest, dass die gesamte Stromversorgung ausgefallen ist. Der Diesel läuft allerdings noch und es riecht auch nicht nach Kurzschluss. Beim Motorfahrt lasse ich normalerweise die Kühlbox auf 12 V mitlaufen, die schalte ich als erstes ab und sofort ist die Bordspannung wieder da. Später in Barhöft habe ich noch mal den 12 V Anschluss an der Kühlbox getestet und der arbeitet einwandfrei. Den Spannungsausfall kann ich mir durch ein Unterspannungswächter erklären, der noch irgendwo verbaut ist. Dem werde ich kommenden Winter nachgehen. Zumindest scheint die Kühlbox mehr zu verbrauchen als die Lichtmaschine erzeugt, was nicht sein sollte. Für den Rest des Törns bleibt die Kühlbox bei Fahrt abgeschaltet.

Das Anlegen in Barhöft an den neuen Fingerstegen gelingt bei Schwachwind problemlos. Beim Hotel gegenüber vom Hafen bekommen wir ein leckeres Abendessen und können mit Bordhund Tobi draußen sitzen, nachdem wir reichlich Anti-Brumm versprüht hatten. Es ist eine milde und angenehme Nacht, allerdings muss ich Oberlicht und Eingang mit Gaze vor Mücken schützen.

Track Barth-Barhöft
    Length 2D: 14.676nm
    Moving time: 04:31:38
    Stopped time: 00:16:12
    Max speed: 4.40kn
    Avg speed: 3.23kn
    Started: 2020-09-14 09:57:52+02:00
    Ended: 2020-09-14 14:55:22+02:00

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