Donnerstag, 17. September 2020

Ruhetag in Lohme

Für heute war die Weiterfahrt nach Sassnitz geplant, bei ggf. wetterbedingt frühem Start sogar die direkte Route nach Thiessow. Doch erst einmal muss der Motor bei der Jan wieder laufen. Der Motorservice aus Sassnitz wollte zwar schon um 7:30 Uhr da sein, kam aber später und hatte auch noch Probleme mit der Schrankenanlage zum Hafen. Deshalb begann die Reparatur deutlich später. Die Ursache war schnell gefunden – offensichtlich war der Wasserabscheider komplett zugesetzt durch Bakterien (sog. Dieselpest). Der Filter wurde ausgebaut und komplett gereinigt. Nach dem Wiedereinbau lief der Motor als wäre nichts gewesen. Der Service mit zwei Monteuren und der Anfahrt aus Sassnitz hat ein gehöriges Loch in die Reisekasse bei Tanja und Jürgen gerissen, doch beide waren froh, dass die Reparatur so zeitnah stattfand.

Ich habe einem Monteur das Bild mit dem Gries aus meinem Tank gezeigt, den ich bei der Tankreparatur entfernt hatte. Er hat bestätigt, dass dies auch Dieselpest sei, allerdings im Frühstadium, die dunkle Färbung tritt erst später auf. Da habe ich unwissentlich mit der Tanksanierung wohl Glück gehabt, dass mich nicht das gleiche Schicksal ereilt hat.

Der nächtliche Starkwind ist zwar mittlerweile abgeflaut, hat aber für eine stattliche Dünung von knapp 1,5 m gesorgt, die für gelegentliche Wellen sorgt, deren Gischt über die Hafenmole kommt.


Die Dünung soll lt. Vorhersage bis 11 Uhr auf 1 m und ab 14 Uhr auf 70 cm zurückgehen. Mein Vorschlag war daher, ab 12 oder 14 Uhr raus zufahren und Richtung Sassnitz zu segeln. Durch die Dünung in der Hafeneinfahrt hätte man mit Vollgas durch gemusst und wäre dabei gut durchgeschaukelt worden. Das konnten wir bei auslaufenden (größeren) Yachten gut beobachten.

Gischt über der Hafenmauer

 
Brandung am Wellenbrecher

Die Aussicht auf dieses Abenteuer und die Dünung während der Überfahrt in Verbindung mit einer schlaf armen Nacht haben bei Tanja aber den Wunsch nach Aufenthaltsverlängerung und Verschiebung der Fahrt auf morgen aufkommen lassen. Dem sind wir dann gefolgt und haben das weitere Geschehen im Hafen bei Kaffee und Kuchen im Cafe Niedlich beobachtet. Morgen soll lt. Vorhersage die Dünung auf 30 -20 cm zurückgehen, so dass wir den Reisehöhepunkt (Kreidefelsen) hoffentlich entspannt genießen können.

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