Nach
einer ruhigen Nacht laufen wir um kurz nach 10 Uhr aus. Es herrscht
schwacher Nordwind und die Dünung ist stark zurückgegangen. Wir
segeln mit 1,5 – 2,5 kn an den Kreidenfelsen entlang und genießen
die Aussicht bei wolkenlosem Himmel und absolut klarer Sicht. Selbst
Kap Arkona und die Windparks Wikinger und Arkona sind gut zu sehen.
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Die Jan vor dem Königsstuhl
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Der Vorteil bei einer Flottille ist, dass man von seinen Begleitern auch Bilder und Videos vom eigenen Boot bekommt. Hier die Whisky vor den Kreidefelsen:
Lediglich die zahlreichen Ausflugsdampfer aus Sassnitz die zu den
Kreidefelsen und zurück fahren, nerven etwas durch dauernde Wellen
beim nahen Vorbeifahren. Offensichtlich segeln wir genau auf ihrer
Lieblingsroute.
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Letzter Blick zurück kurz vor Sassnitz
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Vor Sassnitz holen wir die Segel herunter und dann
jault beim Motor-Anlassen auf meinem Boot der Keilriemen. Zugegeben,
es kommt nicht unerwartet, da ich seit einiger Zeit weiß, dass der
Keilriemen etwas locker sitzt. Zeit sich darum zu kümmern. Außerdem
treten im Bordnetz immer häufiger kurze Spannungsschwankungen und
Aussetzer auf. Deshalb lege ich nach dem Festmachen erst mal eine
Bastelstunde ein.
Der
Verstellmechanismus für den Keilriemen ist schwer erreichbar verbaut
und die
in den Motorraum zeigende Mutter dreht mit – also wäre eine dritte
Hand hilfreich. Tanja und Jürgen sind aber zum Einkaufen. Also muss
der Ringschlüssel für die Mutter festgeklemmt werden und unter
hohem Krafteinsatz lässt sich die Verschraubung dann lösen. Wie
jetzt aber den Riemen (via Lichtmaschine) spannen und gleichzeitig
die Schraube festziehen und die Mutter blockieren? Ich verkeile das
Notruder zwischen Motorblock und Lichtmaschine um den Riemen zu
spannen. Dann kann ich in aller Ruhe die Schraube wieder festziehen.
In
der geöffneten Elektro-Verteilung ziehe ich etliche Lüsterklemmen
nach und wackle an diversen Drähten um die Aussetzer zu provozieren.
Zunächst ohne Erfolg. Dann fällt mir eine geschmolzene Klemme auf.
Offensichtlich war die locker und hat sich dann verschweißt. Das
wird wahrscheinlich vor einigen Tagen passiert sein, als auf der
Fahrt nach Barhöft der Kühlschrank durchlief und ich einen
Totalausfall der Spannungsversorgung hatte. Ich kneife den Draht ab
und schließe ihn an einer freien Klemme zur Spannungsversorgung
wieder an. Der Drahtverhau soll sowieso nur noch bis zum Winter
halten. Dann müssen dort massive Stromschienen rein.
Danach
gehts mit Tanja und Jürgen in die Pizzeria am Hafen. Anschließend
wird noch ein Schnelleinkauf beim Rewe gemacht – ich erstehe eine
Flasche Hamburger Kümmel, die wir dann anschließend bei mir im Boot
anbrechen und verkosten.
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Track Lohme-Sassnitz
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Length 2D: 9.234nm
Moving time: 04:24:50
Stopped time: 00:21:53
Max speed: 4.50kn
Avg speed: 2.09kn
Started: 2020-09-18 10:16:18+02:00
Ended: 2020-09-18 15:03:01+02:00